Viertes Kapitel

Der Ursprung der berühmtesten italienischen Familien

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ie Geschichte der Niederlassung der Germanen in Italien und der durch sie hervorgerufenen gesellschaftlichen Umwälzungen hat offenkundig bewiesen, daß die herrschenden Schichten, der Adel und die Patrizierfamilien der Städte, fast ganz aus den germanischen Stämmen hervorgegangen sind.

Dieses allgemeine Ergebnis der historischen Forschung wird durch die besonderen genealogischen Untersuchungen bestätigt, die sich mit der Herkunft und der Geschichte der einzelnen berühmten Familien beschäftigen. Das wird selbst von vorurteilslosen italienischen Forschern zugegeben. So schreibt L. Passerini, einer der tüchtigsten Genealogen Italiens, über den Ursprung des Florentiner Adels: „Die ältesten Adelsgeschlechter von Florenz rühmen sich, einen feudalen Ursprung zu haben, wenn auch manche Familie aus der römischen Kolonie hervorgegangen zu sein behauptet. Aber alle diejenigen Familien, deren Ursprung man durch Urkunden beweisen kann, stammen von jenen Barbaren, die in den Zeiten der Langobarden und Franken in das schöne Land einbrachen.“1)

Von vielen Familien ist bekannt, daß ihre Vorfahren aus Deutschland eingewandert sind, von anderen wird ausdrücklich berichtet, daß sie nach langobardischem oder fränkischem Recht lebten. Bei vielen anderen weist der Umstand, daß ihr Stammvater ein Ritter, Kastell- oder Feudalbesitzer mit germanischem Namen war, oder daß in den älteren Generationen nur oder fast nur germanische Vornamen gebraucht werden, auf ihren nordischen Ursprung unzweifelhaft hin. Bei nicht wenigen kann überdies durch biographische und ikonographische Mittel der anthropologische Beweis geführt werden, daß ihre Glieder den germanischen Typus besaßen.

In Toscana erkennt sich heute noch der hohe Adel reinen Blutes an blauen Augen und blonden Haaren, ohne daß man sich der ursprünglich anthropologischen Bedeutung dieser Merkmale bewußt ist. Auch in Sizilien läßt nach E. Meyer der Adel den vom Durchschnitt abweichenden germanischen Typus deutlich erkennen.

Im folgenden gebe ich eine kurze Übersicht über die genealogischen Verhältnisse der bedeutendsten und berühmtesten Familien, die in der politischen und geistigen Geschichte Italiens eine größere Rolle gespielt haben. Als literarische Quelle dienten: Pompeo Litta, Famiglie celebri d’Italia (1819—83), ferner Passerini und Giulini, Sommario delle 125 famiglie celebri Toscane (1862), sowie die Einzelschritten Passerinis über den toscanischen Adel.

Bentivoglia di Bologna. — Stammvater ist ein Ritter Zambone, der im elften Jahrhundert in Viadagola geboren wurde. Seine Verwandten sollen Gottfried von Lothringen auf dem ersten Kreuzzug begleitet haben. Die Familie hat lange ihren germanischen Typus bewahrt. In der Capella Bentivoglio in S. Giacomo Maggiore zu Bologna ist ein Gemälde, auf dem Giovanni II. mit seiner Frau und elf Kindern abgebildet ist. Alle dreizehn Personen haben blonde Haare.

D’Este di Ferrara. — Stammvater ist Adalberto, der Ende des zehnten Jahrhunderts nach langobardischem Rechte lebte. Einige wollen ihn von den Markgrafen von Toscana herleiten, aber diese bekannten sich zum ripuarisch-fränkischen Recht. Von den Este sieht man in den italienischen Galerien zahlreiche Porträts, die alle Generationen hindurch den blonden Typus aufweisen.

Sforza di Milano. — Sie stammten von Muzio Attendolo aus Cotignola, der 1326 auftrat. Von ihm stammt Jacopo, der Sforza, d. h. Gewaltige, genannt. Er war ein Mensch mit Riesenkraften und hatte zwanzig Geschwister, die alle einen kriegerischen und rauhen Charakter hatten. Im Museo artistico in Milano sieht man die Bildnisse von mehreren Sforza, z. B. von Galeazzo Maria (1466—76), Gian Galeazzo Sforza (1476—94), Lodovico il Moro (1494—99), die alle blonde Haare haben.

Guidi di Romagna. — Die Guidi kamen mit Otto I. aus Deutschland um das Jahr 948 nach Italien und wurden mit Modigliana in der Romagna belehnt. Der älteste bekannte unter ihnen ist Tegrimo Guidi. In den älteren Generationen findet man deutsche Frauennamen, wie Engelrada, Gervisa, Adelaide. Von den Guidi nahmen zahlreiche italienische Grafengeschlechter ihren Ursprung, die meist den Namen ihrer Kastelle und Feudalgüter führen: Die Conti di Bagno, Poppi, Borgo alla Collina, Belforte e Moncione, Porciano, Palagio, Ubrecche, Romena, Bagginopopoli, Montegranella.

Die Malaspina stammen von Oberto Obizzo (1055) und weisen auf dieselben Vorfahren zurück wie die Este, Pallavicini und die Massa. Alle vier Familien lebten nach langobardischem Recht.

Strozzi di Firenze. — Stammvater ist Ubertino Strozzi (= Strotz), der um 1200 lebte. Allgemein bekannt ist das liebliche Bild von der Hand Tizians, das Maddalena, die Tochter des Roberto Strozzi, mit ihren gelben Löckchen und hellblauen Augen darstellt.

Pazzi di Firenze. — Stammvater ist ein Ranieri (= Reiner), dessen Sohn Pazzo (= Bazzo) hieß. Ihm folgten Pozzo, Ildebrando, Pazzo Uguccione, Aldobrando — alles altdeutsche Namen.

Trinci di Foligno. — Stammvater ist Corrado (= Conrad), der im Anfang des zwölften Jahrhunderts lebte und sich zum langobardischen Recht bekannte. Sein Sohn Trincio gab der Familie wohl den Namen. (trincare = trinken, zechen!)

Della Rovere di Savona. — Stammvater ist ein Leonardo, dem von einigen der Familienname Beltrame (= Bertram) beigelegt wird. Bekannt ist das Bildnis des Francesco della Rovere, das Raffael in der Scuola d’Atena anbrachte. Es ist der schöne schlanke Jüngling mit den langen blondgelben Haaren, der hinter dem Philosophen Anaxagoras steht.

Da Polenta di Ravenna. — Sie haben ihren Familiennamen nach einem Castello Polenta; Stammvater war ein Lamberto, der aus Deutschland eingewandert sein soll.

Die Collalto. — Sie heißen nach einem Kastell am Soligo. Als Ahnherr gilt Rambold I., der um die Mitte des zehnten Jahrhunderts lebte und nach einigen ein Abkömmling eines langobardischen Herzogs von Friaul sein soll. Die Trevisani di Venezia zweigten sich aus dieser Familie ab.

Landi di Venezia. — Sie sind deutschen Ursprungs und stammen von einem Grafen Hugo, der im zehnten Jahrhundert nach Italien gezogen war.

Medici di Firenze. — Schmeichler und Sklavenseelen, sagt Passerini, haben die Fabel erfunden, daß sie von einem Arzte Karls des Großen abstammen. Es liegt nahe, bei dem Namen an das lateinische medicus zu denken; er könnte aber auch altdeutschen Ursprungs sein und dem nhd. Medicke, Mädicke, Mettike entsprechen, das vom ahd. Mado, Medo, Madico sich ableitet. Der älteste bekannte Vorfahr ist Filippo Medici, der mit Alessia aus dem Geschlecht der Grimaldi in Genua verheiratet war. Ob die Medici germanischen Ursprungs sind, ist zweifelhaft, wenigstens zeigen Cosimo vecchio, Piero und Lorenzo Medici einen Mischtypus; erst von Cosimo I. ab haben sie ein germanisches oder fast germanisches Aussehen.

Da Camino di Trevigi. — Sie stammen von einem Guido ab, dessen Sohn Guecello (= Wetzel) das Kastell Camino erbaute.

Pio di Carpi. — Sie stammen von Bernardo, einem Sohn des Manfredo aus Reggio, der ein Langobarde war.

Da Correggio. — Ihr Stammvater ist ein Frogerio (ahd. Frocho, Frecheri), Sohn eines Guido aus der Grafschaft Reggio, der nach langobardischem Recht lebte (1009).

Spada di Firenze. — Ihr Stammvater ist Berardo, auch Spada genannt. Spado = nhd. Spath, was Spaten oder Schwert bedeutet. Seine ältesten Nachkommen hießen Gerardo, Ildebrando, Gerarduccio.

Emidi Venezia. — Emo ist ein altdeutscher Name. Aus dieser Familie war Anzolo Emi, der bekannte Gouverneur von Morea. Anzilo in ahd. Anzo, Anzilo, Enzilo (nhd. Antze).

Riccardi di Firenze. — Stammvater ist Anichino di Riccardo, der aus Köln stammte und 1308 nach Florenz kam.

Ordelaffi di Forli. — Sie stammen von Pino, Sohn eines Ordelaffo (1170), der Nachkomme eines Condottiere Alloro dell’ Affia, eines deutschen Barons war. Ordelaffo = nhd. Ortloff.

Steni di Venezia. — Sie stammen von einem Girolamo Steno (946). Steno = nhd. Stein.

Smeducci di Sanseverino. — Sie stammen von einem Rinaldo, Sohn eines Grafen Rodolfo (1218), der aus Deutschland gekommen war. Smeducci ist eine Ableitung von Smedo = Schmidt.

Cantelnii di Napoli. — Sie stammen von zwei Brüdern Bertraimo und Giacomo ab, zwei „Francesi“, die mit vielen anderen Franken unter Carl I. d’Anjou nach Italien gekommen waren. Cantelmi = Candihelmi.

Arcimbaldi di Milano. — Sie stammen von einem Giovanni Arcimbaldi (= Archimbald) ab.

Conti di Montefeltro. — Sie sollen nach den einen mit Otto III. aus Deutschland gekommen sein, nach den anderen vom Grafen Uldarico (962) abstammen.

Gambara di Brescia. — Der Stammvater Ancilao Gambara wird in den Chroniken von Brescia ein „Alemanno“ genannt.

Conti della Cherardesca. — Sie stammen von einem Gherardo, der nach langobardischem Recht lebte.

Ottoni di Matelico. — Sie stammen von einem Morico, der nach langobardischem Recht lebte.

Sanvitale di Parma. — Sie nannten sich nach einem Turm bei Sanvitale, den ihr Stammvater Ugo im zwölften Jahrhundert errichtete. Ältere Vornamen sind Anselmo, Gherardo, Guarino, Ugo usw.

Die Camposampieri di Trevigliana. — Sie stammten von einem Tisone (Tiso = nhd. Theis) und lebten nach salischem Gesetz. Tisone war verheiratet mit Elica, die nach langobardischem Recht lebte. Sein Sohn Tisone war mit Imilda verheiratet, die aus salischem Geschlecht stammte.

Panciatichi di Firenze. — Stammvater ist ein Bellino, von dem unbekannt ist, ob er langobardischer, fränkischer oder italienischer Herkunft ist. Jedenfalls ist sein Name altdeutschen Ursprungs. Berühmt sind die Bildnisse von Bartolomeo und Lucrezia Panciatichi in den Uffizien, wo beide mit ihren blonden Haaren und blauen Augen unverkennbar ihren Ursprung anzeigen.

Colonna di Roma. — Sie sind nach einem Kastell in Latium, benannt und sollen von einem Herzog Stephan abstammen, der 1137 aus Deutschland kam; nach anderen war Petrus von Colonna, der 1101 auftrat, wahrscheinlich ein Sohn des Grafen Gregor von Tusculum, der langobardischer Herkunft war.

Tiepolo di Venezia. — Unter den zwölf Tribunen, die 697 den ersten Dogen wählten, war ein Tiepolo. Von ihm stammt vielleicht Bartolo, der bekannte Vorfahr der Tiepolo (= Tiepolt).

Adorno di Genua. — Sie stammen von Adorno I., der mit einer Schar von Deutschen nach Genua kam, um ins heilige Land zu reisen.

Corsini di Firenze. — Der Stammvater der Corsini war ein Corsino (ahd. Corso). Seine Nachkommen hießen Neri, Lapo, Duccio usw. Über den Typus der Familie, der bis in die letzten Zeiten germanisch blieb, geben zahlreiche Porträts Auskunft, die man im Palazzo Corsini in Florenz findet.

Candiani di Venezia. — Ihr Stammvater gehörte zu einer Familie, die aus Candiana bei Padova kam und nach langobardischem Recht lebte. Pietro I. Candiano wurde 887 zum Dogen gewählt, ein Anzeichen, daß damals die Langobarden einen großen Einfluß in Venedig gewonnen hatten. Aus derselben Familie gingen noch die Dogen Pietro II., Pietro III. und Pietro IV. hervor.

Carraresi di Padova. — Stammvater ist Gumberto (= Humbert), der vor 970 starb. Sein Sohn Gumberto lebte, wie aus einer Urkunde hervorgeht, nach langothardischem Recht.

Altoviti di Firenze. — Meistens wird angenommen, daß sie von einem „Barbaren“ abstammen, der von den Alpen her ins Land gekommen. Andere nehmen an, daß ihr Vorfahr ein Tebaldeo war, ein Langobarde und Günstling Alboins. Nach Passerini stammen sie dagegen von einem Langobardo di Corbizza, der in Florenz wohnte. Die Familie hatte ihren Namen von dessen Sohn Altovita (= Altwitt).

Ansaldi di S. Miniato. — Sie stammen von Pileo Ansaldi, Kanzler Karls des Großen.

Lotteringhi della Stufa. — Stammvater ist Lottaro oder Lottaringo, der germanischen Ursprungs war und 998 in Begleitung Ottos III. nach Italien gekommen war.

Cavalcabò di Cremona. — Stammvater ist ein Corrado, der 1136 als Marchese erwähnt wird.

Bonacolsi di Mantova. — Ihr Stammvater Berardo besaß bei Mantua die Herrschaft Poleto als Feudalgut.

Guadagni di Firenze. — Sie stammen nach Gamurini von einem Langobarden ab, nach Passerini von Guittone, einem Feudalherrn des elften Jahrhunderts.

Berardenga di Siena. — Sie stammen von Guinigi di Ranieri, einem fränkischen Baron, der von Ludwig II. im Jahre 865 in Toscana Lehen erhielt und nachher kaiserlicher Graf von Siena wurde. Von ihm haben auch noch andere Adelsgeschlechter Sienas ihren Ursprung genommen.

Ricasoli di Firenze. — Sie waren langobardischen Ursprungs und lebten nach langobardischem Recht. Der älteste bekannte Vorfahr ist Geremia, ein Sohn von Ildebrando, der 1076 erwähnt wird. Geremia hatte einen Sohn Ridolfo, von dem die Firidolfi (= fili Ridolfi) ihren Ursprung genommen. Die anderen Nachkommen nannten sich nach ihren Kastellen, welche sie erhalten hatten, I da Ricasoli e Panzano. In den älteren Generationen findet man als Vornamen: Ridolfo, Cherardo, Azzo, Ranieri, Teodorico, Gisla, Guglielmo, Ildebrando, Tebaldo, Valefredo, Ugo, Rolando.

Morozzo di Mondovi. — Stammvater war Gezone (ahd. Gazo, Gezo), der um 980 lebte. Ihm folgten Eremberto, Anselmo, Robaldo, Bosone, Guidone, alles altdeutsche Vornamen.

Marchesi di Saluzzo. — Stammvater war Ottone († 1084), der von Aleramo di Guglielmo abstammte.

Gonzaga di Mantua. — Sie stammen von einem Philippo Gonzaga ab, über dessen Abkunft nichts bekannt ist. Gonzaga leitet sich von ahd. Gunza, Gonza, Gonzaeg (nhd. Kuntze).

Euffreducci di Fermo. — Stammvater ist ein Talerone, der 1261 Herr des Kastells Manardo (= Mainhart) war. Vornamen in der älteren Zeit sind Corrado, Giberto, Rinaldi. Euffreducci leitet sich wohl von Uffredo, Offredo (= Ottfried).

Passerini di Firenze. — Stammvater ist Rodolfo, ein Sohn des Pagano (1101). Sein Sohn hieß Levaldo (= Leewald) mit dem Beinamen Passerino, nach dem die Familie benannt wurde. Die Vorfahren lebten nach salischem oder langobardischem Recht.

Mansi di Lucca. — Stammvater ist ein Gherardo, der 999 mit Otto III. aus Deutschland kam. Von seinem Sohne Manso nahm die Familie ihren Namen.

Roncioni di Pisa. — Sie waren deutschen Ursprungs und mit Otto III. nach Italien gekommen.

Scaligeri di Verona. — Stammvater ist Sigiberto, der um die Mitte des elften Jahrhunderts lebte. In dieser Familie sind zwei Vornamen üblich, die besonderes Interesse erwecken, Mastino und Can. Mastino ist ahd. Masto (nhd. Mast, Mastag). Cangrande, das Dante als „großer Hund“ deutet, ist in Wirklichkeit nichts anderes als Conrado grande, denn Cano (nicht Cane!) ist der Kurz- und Kosenamen von Conrado oder Canrado.

Manfredi di Firenze. — Sie stammen von einem Manfredo, der wahrscheinlich ein Langobarde war, dessen Frau Imilda hieß. Seine Nachkommen waren Guido, Alberigo, Enrico, Alberigo usw.

Altemps di Roma. — Sie stammen von einem deutschen Ritter Marquardo, der von Hohenembs war. Altoembs = Altemps.

Pallavicini di Venezia. — Sie stammen aus einer deutschen Adelsfamilie, die im zehnten Jahrhundert nach der Lombardei kam, wo sie bedeutende Ländereien erwarb. 1427 erlangten sie das Patriziat in Venedig. Seitenlinien sind in Cremona, Ceva und Genua.

Grimaldi di Genova. — Die Grimaldi bilden eines der vornehmsten und ältesten Geschlechter Italiens, das seit dem zehnten Jahrhundert das Fürstentum Monaca besitzt und sich in verschiedene Linien geteilt hat. Es soll von Grimoaldo (= Grimwald), dem Sohn Pipins von Austrasien, herstammen. Der Zweig der Familie in Genua leitet sich von Borel, Sohn der Ingo, ab.

Doria di Genova. — Sie hießen ursprünglich D’Oria, das heißt Kinder der Oria oder Orietta, Gemahlin Arduins von Narbonne, der in der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts lebte, auf seiner Fahrt ins heilige Land nach Genua kam und nach seiner Rückkehr sich dort niederließ. Älteste Vornamen in der Familie sind Ansaldo, Perceval, Oberto, Corrado, Lamba, Odoordo. Aus diesen Familien stammt Andrea Doria, der größte Seeheld Italiens. Er war von hoher Gestalt und kräftigem Körperbau,2) sein Gesicht lang, die Nase stark gebogen, die Augen blau, wie aus seinem Porträt von der Hand Sebastianos del Piombo hervorgeht.

Fieschi di Genova. — Sie sollen von einem bayrischen Prinzen namens Rotoaldus abstammen. Fieschi ist das ahd. Flasco, Flesco, nhd. Flesch.

Spinola di Genova. — Sie sollen von Ido Visconte herstammen. Als erster wird der Konsul Guido (1102) genannt, sein Sohn Oberto war Capitano del popolo.

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1) L. Passerini, Genealogia e storia della famiglia Corsini. 1858. S. 1 ff.
2) F. Guerrazzi, Vita di Andrea Doria. 1864. I, S. 364.

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